LEITTHEMA
Das Leitthema der Logistik.Initiative.Austria (LIA) für das Kalenderjahr 2020 lautet: „Logistik: Fundament der Wirtschaft“.
Die LIA sieht sich als Vernetzer der Branche und als Thementreiber, insbesondere für logistisch relevante Themen, internationale Netzwerke und Wissensnetze. Dieses Thema wird ganzheitlich über zwölf Monate zum strategischen Ausbau der Themenführerschaft und zur Festigung der Positionierung des Logistikstandorts Österreich bearbeitet. Dazu werden alle vorhandenen Netzwerke der LIA für das Jahresthema verstärkt genutzt.
Die wichtigsten Themen der Logistik Branche
Mitarbeitergewinnung und Attraktivierung der Branche für den Nachwuchs
Transport- und Logistikunternehmen kämpfen massiv um Arbeitskräfte. Durch den Mangel an Lkw-Fahrern droht der Transportbranche Stagnation, da sie für weitere Expansionsschritte in der Zukunft nicht gerüstet sind. Gezielte Informations- und Fördermaßnahmen als auch die Verbesserung der Aus- und Weiterbildung sollen hier abhelfen! Die Transport- und Logistikbranche soll auch in Zukunft zu einem der wichtigsten Job-Motoren gehören. Spezialisierte Fachkräfte, ob Gefahrgutexperten, Speditionskaufleute oder Supply Chain Manager sind schwer zu finden, weil das Arbeitsmarktpotenzial der Branche zu wenig bekannt ist. Die LIA setzt sich maßgeblich dafür ein, dass diese Ziele nachhaltig als wichtige Arbeitsschwerpunkte in den zuständigen Ministerien, Institutionen und Verbänden verfolgt werden.
Alternative Mobilitätskonzepte der Zukunft
Die Diskussion um Mobilitätskonzepte der Zukunft wird zu einseitig geführt. Für eine stärkere Elektrisierung des Verkehrs wäre eine völlig neue Infrastruktur nötig. Dagegen könnten andere Antriebskonzepte mit Flüssiggas (LPG), Erdgas (CNG), tiefgekühltes Erdgas (LNG) oder Wasserstoff ebenso ökologische Vorteile erzielen, noch dazu schneller und kosteneffizienter, und vor allem im Bereich des Straßen-Güterverkehrs. Erdgas gilt als sauberster fossiler Kraftstoff und kann auch synthetisch hergestellt werden. Rein elektrische Antriebskonzepte sind über den gesamten Lebenszyklus betrachtet lange nicht so ökologisch, wie von Experten beschrieben wird. Hier muss eine objektive Betrachtung stattfinden und ein langfristige Strategie Einzug in den öffentlichen Diskurs finden.
Metropolitan Logistik: Verkehrskonzepte für Ballungszentren
Die Stadtplanung nimmt zu wenig Rücksicht auf den stetig zunehmenden Güterverkehr. Eine effiziente und ökologische Verkehrsplanung benötigt leistbare Abstell- und Umladeflächen für die Logistik auf lange Sicht. Eine ausreichende Menge an ideal positionierten Logistik-Hubs kann dazu beitragen, den städtischen Verkehr auch in Zukunft flüssig zu gestalten, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen und Kosten aufgrund von Staus und Unfällen zu vermeiden. Angesichts der großen Bedeutung des Transportsektors für die heimische Wirtschaft muss stellen- und fallweise über eine höhere Priorisierung des Güterverkehrs gegenüber des Individualverkehrs nachgedacht werden dürfen, wie etwa eigens dafür vorgesehene Fahrspuren.
Digitale Transformation und die Logistik der Daten
Eine „Logistik der Daten“ für jegliche Geschäftsabläufe, vor allem aber für die Transport- und Logistikbranche, wird zunehmend wichtiger. Ebenso steigen jene Datenmengen, die jedes Produkt, jede Dienstleistung, jeden Produktions- und Logistikablauf beschreiben enorm an. Diese Daten müssen an jedem Ort schnellstmöglich zur Verfügung gestellt und genauso wie physische Waren (sicher) gelagert und transportiert werden können. Dazu sind Glasfasernetze, ein optimal ausgebautes Breitbandnetz und entsprechende Daten-Lager (Server) erforderlich. Das perfekte Zusammenspiel der Datenlogistik und der Warenlogistik wird mit neuen Technologien wie Blockchain und Artifical Intelligence einen höheren Stellenwert für die Wettbewerbsfähigkeit in verschiedensten Branchen erhalten. Die Politik muss diesen Anspruch der heimischen Wirtschaft anerkennen und dazu benötigte Infrastrukturmaßnahmen schnellstmöglich vorantreiben.
E-Commerce: Neue Chancen und Herausforderungen
E-Commerce beflügelt die Transport- und Logistikwirtschaft, führt aber auch zu neuen Herausforderungen. Die Paketdienstbranche boomt wie nie zuvor. Zusammen mit den Spediteuren entstehen neue Transport- und Logistikservices. Gleichzeitig verändern sich Logistik- und Lagerstrukturen grundlegend – weg von der lange Zeit verstärkt forcierten zentralen Lagerhaltung zu dezentralen Lagern und Cross-Docking-Strukturen. Aufgrund der Zeitsensibilität, die einerseits von Waren andererseits vom Markt gefordert wird, wird derzeit massiv in eine moderne Lagerorganisation investiert. Das erfordert eine andere Ausbildung einerseits und neue Verkehrsstrategien andererseits. Betreffend der Hauszustellung im städtschen Bereich muss die Politik Weichen stellen. Eine Zukunftsstrategie, die ebenso soziale Belange der Bevölkerung als auch den stationären Handel berücksichtigt, gilt es zu entwickeln.
Verkehrswende und Nachhaltigkeit
Die Politik verfolgt immer konsequenter internationale und nationale Klimaschutzziele und reagiert darauf verstärkt mit Förderungen und legistischen Maßnahmen im Bereich Mobilität. In diesem Zusammenhang muss ein intensiver Meinungsaustausch zwischen Politik und Transport- und Logistikwirtschaft vorangetrieben werden, damit die geforderte Ökologie im Einklang mit ökonomischen Voraussetzungen der Branche gebracht werden kann.
Darüber hinaus muss eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit stattfinden, um Gesellschaft und Konsumenten darüber aufzuklären, dass mit immer besseren, flexibleren und auch schnelleren Zustellmöglichkeiten entsprechende logistische Meisterleistungen verbunden sind, die eine entsprechende Vergütung bedingen, nicht zuletzt, um negativen Auswirkungen (Stau, Schadstoff-Emissionen, Lärm) entgegenwirken zu können.
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